Busfahren ohne Busfahrer

| Standortmanagement

Es war wie ein Blick in die Zukunft: Erstmals wurde am Standort Behringwerke ein selbstfahrender Elektrobus getestet – fünf Tage lang war er im Werksverkehr im Einsatz.

Es war wie ein Blick in die Zukunft: Erstmals wurde am Standort Behringwerke ein selbstfahrender Elektrobus getestet – fünf Tage lang war er im Werksverkehr im Einsatz.

Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein normaler Bus, nur im Miniformat. Wer allerdings einen zweiten Blick in das weiße Fahrzeug wirft, könnte irritiert sein: Dort, wo normalerweise der Fahrer sitzt, haben Fahrgäste Platz genommen, mit dem Rücken zur Fahrtrichtung – von einem Busfahrer keine Spur. Und das ist genau das Konzept: Der Bus fährt vollständig autonom, er lenkt und bremst selbstständig, erkennt Hindernisse; die Fahrstrecke ist vorprogrammiert. Wie das in der Praxis funktioniert, konnten Interessierte Anfang Dezember live am Standort Behringwerke erleben: Dort war der Bus fünf Tage lang im Einsatz.  

„Für uns als Industriepark mit tausenden Mitarbeitern ist Mobilität ein wichtiges Thema. Da wir grundsätzlich innovativ denken, interessieren wir uns natürlich auch für autonomes Fahren“, erklärte Thomas Janssen, Geschäftsführer von Pharmaserv. „Konkret interessiert uns: Was sagen die Nutzer? Wie und unter welchen Voraussetzungen wird ein solches System akzeptiert? Welches Potenzial hat diese Technologie für unseren Standort? Es sind noch viele Fragen zu klären, bevor ein Einsatz im öffentlichen Raum in Frage kommt.“

Entstanden war die Idee, autonome Elektrofahrzeuge nach Marburg zu holen, vor rund zwei Jahren im Regionalausschuss der IHK Kassel-Marburg. Das autonome Fahren bietet sowohl Chancen für die Wirtschaft und stellt auch einen Fortschritt im öffentlichen Verkehr dar. „Durch neue Ideen, neue Produkte und neue Geschäftsmodelle können wir uns eine wichtige Position für die Zukunft erarbeiten“, so Peter Lather, der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses. „Autonomes Fahren eröffnet für unseren eher ländlich geprägten Raum auch unter dem Gesichtspunkt des demographischen Wandels die Chance, auch in Zukunft attraktiv, lebenswert und erfolgreich zu sein.“ Der Testlauf gilt dabei als ein erster Schritt. An dem Zukunftsprojekt sind neben Pharmaserv zahlreiche Partner beteiligt; die Technische Hochschule Mittelhessen und die Philipps-Universität Marburg begleiten das Projekt wissenschaftlich. Ebenso war die R+V-Versicherung involviert, die bereits vor dem Marburger Testlauf zwei Fahrzeuge am Frankfurter Flughafen im Probeeinsatz hatte.

Sicherheit hat Priorität
Anfang Dezember 2017 war es dann auch in Marburg so weit: Eine Woche lang fuhr ein Elektro-Kleinbus mit zehn Plätzen auf dem Gelände der Behringwerke regelmäßig von der Pforte H002 zum Gebäude H050 und zurück. Als Passagiere durften die Mitarbeiter der Standortfirmen, aber auch externe Interessierte mitfahren. Und obwohl der Kleinbus mit verschiedenen unabhängigen Systemen ausgestattet war, war aus Sicherheitsgründen ständig ein “Operator” im Fahrzeug anwesend; er hätte bei Bedarf in die Steuerung eingreifen können. „Der Bus fährt relativ langsam, aber sonst fühlt es sich ganz normal an“, erzählte eine Passagierin nach der Fahrt. „Man kann sich schon vorstellen, dass solche Fahrzeuge irgendwann am Straßenverkehr teilnehmen.“

Busfahren ohne Busfahrer 1
Busfahren ohne Busfahrer 2

„Jungfernfahrt“ mit dem E-Bus am Pharmastandort Behringwerke – mit den Projektpartnern, von links Thomas Janssen (Pharmaserv), Busunternehmer Udo Diehl, Dr. Christine Amend-Wegmann (Stadt Marburg), Peter Lather, Oskar Edelmann (beide IHK) und Rolf Witezek (Volksbank Mittelhessen).

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